Was ist Life Cycle Analysis (LCA)?
Life Cycle Analysis (LCA) – auf Deutsch Lebenszyklusanalyse – bewertet die Umweltauswirkungen eines Produkts, Prozesses oder einer Dienstleistung über den gesamten Lebenszyklus hinweg: von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Nutzung bis zur Entsorgung. Unternehmen erhalten dadurch nicht nur Transparenz über ihre CO₂-Bilanz, sondern können gezielt Maßnahmen zur Reduktion von Emissionen und Ressourcenverbrauch ableiten. In der Praxis ist die LCA aber nicht nur ein Nachhaltigkeitswerkzeug, sondern oft auch der Türöffner zu attraktiven Fördermitteln und wird zunehmend durch regulatorische Anforderungen relevant.
Fördermittel und LCA: In diesen Programmen ist die Lebenszyklusanalyse entscheidend
Wer Fördermittel für innovative, nachhaltige Technologien und Prozesse beantragen möchte, kommt an einer Life Cycle Analysis (LCA) oft nicht vorbei. In vielen Programmen ist sie Voraussetzung oder ein entscheidender Erfolgsfaktor. Beispiele:
- EU Innovation Fund:
Ohne fundierte LCA keine Chance auf Förderung, da die CO₂-Einsparungen über den gesamten Lebenszyklus nachgewiesen werden müssen.
- Horizon Europe & Horizon 2020:
Viele Förderaufrufe verlangen explizit eine LCA, etwa bei Projekten zu Kreislaufwirtschaft, Green Deal oder neuen Materialien.
- LIFE-Programm der EU:
Für Umwelt- und Klimaschutzprojekte ist die LCA oft Pflicht, um die angestrebten Umweltverbesserungen im Antrag zu belegen.
- Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK):
Zwar keine formale Pflicht, aber in der Praxis oft unerlässlich, um CO₂-Einsparungen transparent und prüfbar darzustellen – gerade bei komplexen Transformationsprojekten.
Praxisbeispiele:
EU Innovation Fund
Ein Chemieunternehmen plant eine neue Produktionsanlage für nachhaltige Kunststoffe. Um eine Förderung zu erhalten, muss es mit einer LCA nachweisen, dass die neue Anlage im Vergleich zur bisherigen Produktion mindestens 60 % CO₂ einspart. Die LCA ist Teil des Antrags und entscheidet über die Förderhöhe.
Bundesförderung Industrie und Klimaschutz (BIK)
Ein Stahlhersteller will seine Prozesse auf Wasserstoff umstellen. Um die Förderfähigkeit zu belegen, erstellt das Unternehmen eine LCA, die die CO₂-Einsparung gegenüber dem bisherigen, kohlebasierten Verfahren detailliert quantifiziert. Ohne diese transparente Darstellung ist eine Förderung kaum möglich.

Regulatorische Anforderungen: LCA gewinnt an Bedeutung
- CSRD/ESRS (EU-Nachhaltigkeitsberichtspflicht):
Große Unternehmen müssen ab 2024/2025 umfassend über ihre Nachhaltigkeitsleistung berichten. Für viele Umweltindikatoren (z.B. Scope 3-Emissionen, Ressourcennutzung) ist ein Lebenszyklusansatz gefordert – praktisch läuft das oft auf eine LCA hinaus.
- EU-Taxonomie:
Unternehmen müssen für nachhaltige Aktivitäten nachweisen, dass sie Umweltziele erreichen und keine Schäden verursachen. Häufig wird dafür eine LCA oder Umweltbilanz verlangt.
- Produktregulatorik & Ökodesign:
In Bereichen wie Bau, Verpackung oder Automobilindustrie sind LCAs teils Pflicht, z.B. für Umweltproduktdeklarationen (EPD) oder neue Fahrzeugmodelle.
- Emissionshandel & Klimaberichterstattung:
Bei der Berechnung von Scope 3-Emissionen oder im Emissionshandel ist ein Lebenszyklusansatz oft notwendig, um die Emissionen korrekt zu erfassen.
Warum ist eine LCA so aufwendig?
Eine fundierte LCA erfordert die Erhebung und Auswertung umfangreicher Daten entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das umfasst nicht nur die eigenen Prozesse, sondern auch Zulieferer, Nutzung und Entsorgung. Für Unternehmen, die sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren wollen, ist das oft eine große Herausforderung – hier helfen spezialisierte Dienstleister weiter.
Fazit
Eine Life Cycle Analysis ist heute weit mehr als ein „Nice-to-have“: Sie ist in vielen Förderprogrammen der Schlüssel zur Antragstellung und zum Nachweis von Innovation und Nachhaltigkeit.
Und: Sie wird durch die neuen regulatorischen Anforderungen im Bereich Nachhaltigkeitsberichterstattung und EU-Taxonomie für immer mehr Unternehmen zur Pflicht.
Wer Fördermittel für klimafreundliche Technologien, Prozesse oder Produkte nutzen will, kommt an einer LCA kaum vorbei – besonders, wenn es um große Summen wie beim EU Innovation Fund oder um europäische Forschungsprojekte geht.
Unser Angebot:
Wir unterstützen Unternehmen bei der Erstellung und Optimierung von LCAs – effizient, praxisnah und auf die Anforderungen der jeweiligen Förderprogramme und regulatorischen Vorgaben zugeschnitten.
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